Hochschultage Berufliche Bildung 2019
Workshop 11 Regionale Bildungskooperationen als Antwort auf digitale Transformationsprozesse
Dr. Christian Vogel (BIBB)
Martyna Biedrzycka-Schmidberger (BIBB)
Lebensbegleitendes Lernen ist angesichts weitreichender Transformationen in der Arbeitswelt eine zentrale Voraussetzung für die Anpassung und den Ausbau von Kompetenzen im Erwerbsleben. Da sich im Zuge der Digitalisierung berufliche Anforderungen und Tätigkeiten erheblich verändern, gewinnt die berufliche Weiterbildung – so die zentrale Annahme – an Bedeutung und sollte gleichermaßen als Ressource eines gelingenden Transformationsprozesses bewertet werden.
Was so oder so ähnlich inzwischen als verbaler (bildungs-)politischer Mainstream formuliert wird, muss letztlich auf regionaler Ebene eine Form der konkreten konzeptionellen Ausgestaltung finden. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern und in welchem Durchdringungsgrad Unternehmen in unterschiedlichen Branchen und Regionen tatsächlich bereits digitale Produktions- und Dienstleistungsprozesse umsetzen und vor diesem Hintergrund neue Qualifikations- und Kompetenzanforderungen an ihr Personal formulieren. Anschließend daran ist zu beleuchten, inwiefern Akteure der beruflichen und akademischen Bildung mit ihren Angeboten darauf reagieren.
Vor diesem Hintergrund wird der vorgeschlagene Workshop ein Forum bieten, die Thematik anhand von vier exemplarischen Regionen aus verschiedenen Perspektiven näher zu beleuchten. Ziel des Workshops ist es, im Sinne eines explorativen Werkstattgespräches den aktuellen Stand digitaler Transformationsprozesse und die damit verbundenen Anforderungen an regionale Bildungsakteure präzisieren zu können. Dazu werden einerseits unterschiedliche Branchen (z. B. Hochleistungsverbundwerkstoffe, ET/IT) und regionale Zusammenhänge (z. B. wirtschaftsstarke Metropolregionen im Vergleich zu strukturschwachen Regionen) vergleichend in den Blick genommen. Gleichzeitig sollen unterschiedliche Bildungsbereiche, -formate und Akteurskonstellationen (z. B. Berufliche Weiterbildung an Hochschulen, Erwachsenenbildung, Zusatzqualifikationen als Schnittstelle beruflicher Aus- und Weiterbildung) sowie die Anforderungen an das Bildungspersonal im Kontext von Digitalisierung diskutiert werden. Im Fokus steht dabei, inwiefern die Kooperation und Kommunikation zwischen unterschiedlichen Bildungsakteuren organisiert, gestaltet und ggf. institutionalisiert ist.
Methodisch wird nach kurzen Impulsreferaten im Rahmen von Fishbowl-Diskussionsrunden zunächst mit ausgewählten Expertinnen und Experten der Beispielregionen zu diesen Fragen diskutiert. Die Diskussionsrunde wird anschließend daran für alle anderen Teilnehmenden des Forums geöffnet, um weitere Fragen bzw. Aspekte in die Debatte einzubringen. Im letzten Teil sind im Rahmen einer Innovationswerkstatt die Teilnehmenden des Workshops aufgefordert, auf Basis selbstgewählter Beispiele eigene Konzepte regionale Bildungskooperationen zu entwerfen.
Die Werkstattgespräche werden als Podcasts aufgezeichnet und sollen im Nachgang als Dokumentation zum Download zur Verfügung gestellt werden.