Hochschultage Berufliche Bildung 2019
Fachtagung 18 Sprachen
Digitalisierung in der beruflichen Sprachbildung
Prof. Dr. Christian Efing (Bergische Universität Wuppertal)
Neue Medien sind in den vergangenen Jahren längst zu einem beliebten Instrument der Aus- und Weiterbildung geworden, und dies gilt auch für den Bereich der Sprachförderung und Sprachbildung für verschiedenste Zielgruppen – allerdings offenbar weniger für den berufsschulischen als für den außerschulischen und betrieblichen Bereich. Dies zeigen etwa aktuelle berufsbezogene Anwendungen für den Bereich Deutsch als Zweit- und Fremdsprache wie die App "Ein Tag Deutsch in der Pflege" (https://www.ein-tag-deutsch.de/) oder die Jasne-Plattform mit Lernmodulen für den Bereich "Fremdsprachen in konkreten beruflichen Kontexten" (http://www.jasne.org).
Die Angewandte Linguistik und die Sprach- und Mediendidaktik interessieren sich für Neue Medien in der Aus- und Weiterbildung aus mindestens zwei grundsätzlich unterschiedlichen Perspektiven:
- Wie werden Förderangebote für verschiedenste Wissensbereiche und Kompetenzen sprachlich und medial aufbereitet und präsentiert, wie werden Sprache und (interaktive) Medienpotenziale hier also zu didaktischen Zwecken eingesetzt und inwiefern lassen sich aus linguistischer und sprachdidaktischer Sicht und auf Basis empirischer Analysen Konstruktions- oder Optimierungsvorschläge für solche neu-medialen Angebote machen (vgl. z. B. Kiefer/Efing/Szerszen 2016)? Hier geht es also um eine kriteriengestützte linguistische sowie sprach- und mediendidaktische Analyse vorliegender Anwendungen.
- Wie werden neue Medien eingesetzt, um sprachlich-kommunikative Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung zu fördern (vgl. z. B. Roche 2018, Efing/Szerszen 2018)? Hier geht es fokussiert um die Fragen und Analysen vorliegender Anwendung konkret zur Sprachförderung: Wie (methodisch, Aufgabenformate usw.) werden welche sprachlich-kommunikativen Kompetenzen und Wissensbereiche gefördert?
Die Fachtagung möchte gerne Vorträge zu beiden Themen präsentieren und nimmt dabei nicht nur Ergebnisse vorliegender empirischer Analysen in den Blick, sondern auch theoretische Überlegungen etwa zu Kriterienrastern für die Analyse, zur Konstruktion digitaler berufsbezogener Sprachförder- oder Sprachdiagnostikprogramme, zur theoretischen Auslotung des Potenzials verschiedener Angebote neuer Medien (Internetplattformen, Webinare, Podcasts, Blogs, Vlogs, mobile learning, Serious Games usw.) für eine handlungsorientierte Sprachförderung, für sprachsensiblen Fachunterricht u. v. m.