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Hochschultage Berufliche Bildung 2019

Fachtagung 14 Pflege
Digitalisierung in der beruflichen und hochschulischen Bildung der Pflegeberufe

Prof. Dr. Roswitha Ertl-Schmuck (Technische Universität Dresden)
Prof. Dr. Mathias Bonse-Rohmann (Hochschule Hannover)

Zur Weitentwicklung und zur Attraktivitätssteigerung von berufsbildenden und hochschulischen Bildungsangeboten werden in der Digitalisierung aktuell (erneut) besondere Potentiale für Lern- und Lehrprogramme erkannt. Unter einer didaktischen Perspektive bietet die Digitalisierung zunehmend kreativere Möglichkeiten, digitale Lernformate in der beruflichen Bildung und in der Hochschullehre zu nutzen und dadurch digitale Kompetenzen beruflich Lernender und Studierender im Sinne lebenslangen Lernens zu entwickeln und zu fördern. Die Entwicklung digitaler Kompetenz ist in der pflegeberuflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung ebenso wie in hochschulischen Bildungskontexten und angeboten (in Zertifikatskursen, konsekutiven Bachelor- und Master-Studiengängen sowie in den Weiterbildungsangeboten von Hochschulen) künftig noch stärker zu berücksichtigen. Entscheidend dabei erscheinen Abstimmungsprozesse unter allen interessierten Akteurinnen und Akteuren berufsbildender und hochschulischer Bildungsangebote und Studienprogramme, um diese curricular weiterzuentwickeln und hierzu ggf. auch entsprechende Kooperationen unterschiedlicher Bildungsanbieter aufzubauen. Durch zielgruppenspezifische Blended-Learning-Konzepte können Lernprozesse sich beruflich weiterqualifizierender Zielgruppen, wie auch von BA- und MA-Studierender in Präsenzphasen und insbesondere auch in Selbstlernphasen voraussichtlich besser unterstützt werden, was gerade angesichts räumlich und zeitlich zunehmend flexibler zu gestaltender beruflicher Bildungsangebote und auch für berufsbegleitend Studienprogramme besonders zukunftsträchtig erscheint.

Darüber hinaus sind die fortschreitenden digitalen Technologien im Gesundheitssektor und im pflegerischen Handeln in den Blick zu nehmen. Hier ergeben sich Herausforderungen und Spannungsfelder zwischen Mensch und Technik, die in Bildungsprozessen der Pflege besonders von Bedeutung sind, denn der unmittelbare Kontakt zwischen Pflegenden und Zupflegenden im Sinne einer Face-to-face- und Body-to-body-Beziehung ist für das Pflegehandeln unerlässlich (Remmers 2000; Kamin 2013; Hellige, Meilwes, Seidel, 2018).

Damit verbunden bzw. Voraussetzung ist eine Förderung digitaler Kompetenzen bei den Lehrenden und ein Diskurs über den Technologieeinsatz in der Pflege, um berufliche und hochschulische Bildungsformate zu erarbeiten und zu diskutieren. Dabei sind jedoch nicht nur Potenziale, sondern auch Implikationen (ökonomische, ethische und pädagogische Perspektiven) der Digitalisierung innerhalb der beruflichen und hochschulischen Bildung, aber auch im Hinblick auf eine weitere Digitalisierung der unterschiedlichen Handlungsfelder des Pflegesektors und des Gesundheitswesens insgesamt diskursiv in der Fachtagung Pflege zu reflektieren.

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