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Hochschultage Berufliche Bildung 2019

Fachtagung 03 Bau, Holz, Farbe und Raumgestaltung
Bezugspunkte beruflicher Bildung: Tradition - Innovation - Transformation

Prof. Dr. Johannes Meyser (Technische Universität Berlin)
Prof. Dr. Werner Kuhlmeier (Universität Hamburg)
Marcel Schweder (Technische Universität Dresden)

Die Prozesse beruflicher Arbeit in Industrie und Handwerk werden zunehmend digital begleitet und gesteuert. Wie sich dies im Einzelnen in den Berufsfeldern Bau-, Holz-, Farbtechnik und Raumgestaltung auswirkt, ist genauer zu untersuchen. Building Information Modeling (BIM), Radio-Frequency Identification (RFID), Internet der Dinge, Industrie 4.0, Einsatz von Laptops und Smartphones, von Computersoftware und Apps zur Vorbereitung und Steuerung der Arbeit, zum Abruf von Maschinen und Material sowie zur Beratung der Kundinnen und Kunden verändern die Arbeit. Was bedeutet das für die Berufe unserer Fachrichtungen? Welche Kompetenzen sind im Umgang mit digitalen Werkzeugen gefragt? Wie sollte die Berufsbildung inhaltlich und didaktisch darauf reagieren und wie kann sie gestaltend darauf einwirken? Was sollte in der Ausbildung erhalten bleiben und was muss sich verändern? Diese und weitere Fragen sollen diskutiert werden.

Es scheint zudem für das berufliche Lernen einen deutlichen Nachholbedarf bezüglich der Integration digitaler Mittel und Verfahren zu geben. Der Einsatz elektronischer Medien, von Anwendungen und Geräten, von virtueller und erweiterter Realität (virtual und augmented reality VR/AR), von Simulationen etc. zur Ausweitung der Lernmöglichkeiten muss dabei von Auszubildenden aber auch vom Berufsbildungspersonal gelernt und beherrscht werden. Technische Weiterentwicklungen und sinkende Anschaffungskosten der Endgeräte eröffnen zwar immer weitere Einsatzmöglichkeiten und das Potenzial, um damit auch das praxis- und arbeitsplatzbezogene Lernen in der Aus- und Weiterbildung zu verbessern. Teilweise sind aber digitale Barrieren zu überwinden, um organisatorisch und materiell die entsprechenden Bildungseinrichtungen auszustatten und kontinuierlich zu betreuen.

Die Umgestaltung gelingt nur, wenn die Rahmenbedingungen erfüllt sind, wenn es didaktische Konzepte zur digitalen Lernunterstützung gibt und die Ausbildungs- und Lehrkräfte diese umsetzen können. Gleichzeitig müssen aus einer Berufsbildungsperspektive heraus aber auch mögliche Risiken und Gefahren, die mit diesen Entwicklungen für die arbeitenden Individuen verbunden sein können, erkannt und benannt werden. Digitalisierung muss gestaltet werden; die Befähigung dazu ist eine Aufgabe der Bildung.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung zur Transformation in eine zukunftsfähige, nachhaltige Gesellschaft gilt es zu nutzen. Diese Entwicklung findet im Spannungsfeld von Tradition und Innovation statt. Es geht um die Weitergabe von Wissen und von Erfahrungen, aber auch um das Hervorbringen neuer Lösungen und Entwicklungen, die bis vor kurzem noch nicht abzusehen waren.

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