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Lernfelder und Bündelungsfächer

Beschreibung der Bündelungsfächer

Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- und Geschäftsprozesse in gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Die Lernfeldübersicht zeigt die Zuordnung der Lernfelder zu den Bündelungsfächern.

Geodatenerhebung

Gegenstand des Faches Geodatenerhebung sind die Verfahren zur Erhebung, zur Erfassung und zum Bezug von Geodaten. Die Schülerinnen und Schüler erlernen die Geodatenerfassung in der Örtlichkeit für die verschiedensten Anwendungsfälle und wählen dazu die entsprechenden Verfahren und Messgeräte aus.

Im ersten Ausbildungsjahr stehen mit Lernfeld 1 und Lernfeld 3 die grundlegenden Methoden der Geodatenerfassung im Vordergrund. Die naturwissenschaftlichen Grundlagen sind integrativer Bestandteil dieser Lernfelder.

Im zweiten Ausbildungsjahr wird die Geodatenerfassung um spezielle Methoden (z. B. Polygonometrische und Trigonometrische Punktbestimmung, Satellitenvermessung und Satellitenpositionierungsdienste in Lernfeld 5 sowie Bauwerksaufnahme, Photogrammetrie, Laserscanning und Trigonometrische Höhenbestimmung in Lernfeld 6) erweitert.

Im dritten Ausbildungsjahr sind in der Fachrichtung Vermessungstechnik die Lernfelder 10 und 13 Bestandteile dieses Bündelungsfachs. Im Lernfeld 10 geht es um die Geodatenerhebung unter dem Gesichtspunkt der Liegenschaftsvermessung, d. h. Geodatenerhebung zum Nachweis des Eigentums. Im Lernfeld 13 wird die Geodatenerhebung bei technischen Vermessungen (Bau-, Bauwerks- und Industrievermessungen) vermittelt.

Im dritten Ausbildungsjahr gehört in der Fachrichtung Bergvermessungstechnik das Lernfeld 11 zu diesem Bündelungsfach. Es beinhaltet die Geodatenerfassung bei Lagerstätten und von Nebengesteinen, eine spezielle Aufgabe der Bergvermessungstechnikerinnen und Bergvermessungstechniker.

In diesem Bündelungsfach steht die Geodatenerhebung im Vordergrund, gleichwohl ist die Auswertung und Weiterverarbeitung der erhobenen Daten immer Bestandteil der einzelnen Lernfelder.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln zunehmend eigenständig den Arbeitsprozess der Erfassung von Geodaten und reflektieren diesen. Sie ergreifen Maßnahmen zur Fehlervermeidung und wenden Strategien zur Verbesserung des Qualitätsstandards an.

Geodatenmanagement

Gegenstand des Faches Geodatenmanagement ist die Weiterverarbeitung der Geodaten in Geoinformationssystemen. Dabei steht die Übernahme, Pflege, Verwaltung und Bereitstellung von Geodaten und Metadaten im Vordergrund. In diesem Bündelungsfach erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen zur Bearbeitung und Visualisierung von Geodaten. Sie verknüpfen Geodaten und Fachdaten in Geoinformationssystemen und erkennen den Mehrwert dieser fachbezogenen Informationsbasis.

Im ersten Ausbildungsjahr (Lernfeld 2, Lernfeld 4) werden die Grundlagen zur Unterscheidung und Bewertung der Geodaten hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit in den verschiedenen Geoinformationssystemen gelegt. Die Georeferenzierung als wesentliche Grundlage für ein Geoinformationssystem ist ein Hauptthema im Lernfeld 2. Gegenstand des Lernfelds 4 ist die Bestimmung der Anforderungen an die Geo- und Fachdaten hinsichtlich des Präsentationsprodukts. Dazu kommen Informationen über Aufbau und Inhalt von Metadateninformationssystemen und Metadatenkatalogen.

Im zweiten Ausbildungsjahr (Lernfeld 7, Lernfeld 8) vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse und bauen einen Datenbestand auf. Sie wenden Arbeitstechniken und Methoden im Rahmen eines anwendungsorientierten GIS-Projektes an. Unter Berücksichtigung der Vorgänge des Geodatenmanagements richten die Schülerinnen und Schüler eine Datenbank ein. Sie harmonisieren, modellieren und analysieren Geodaten unterschiedlicher Herkunft. Sie pflegen und präsentieren die Geodaten in einem Geoinformationssystem und erstellen eine projektbegleitende Dokumentation. Sie nutzen Metainformationssysteme und Metakatalogdienste.

Fachrichtung Vermessungstechnik

Schwerpunkte des Faches Geodatenmanagement im dritten Ausbildungsjahr sind Liegenschaftskataster und Grundbuch, zwei Geoinformationssysteme der öffentlichen Verwaltungen (LF VT 9). Die Schülerinnen und Schüler wenden hier ihre zuvor erworbenen Kompetenzen an und vertiefen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit diesen für das Vermessungswesen wesentlichen Geoinformationssystemen.

Fachrichtung Bergvermessungstechnik

Schwerpunkt des Faches Geodatenmanagement im dritten Ausbildungsjahr ist das Bergmännische Risswerk, die Gesamtheit aller Darstellungen für bergmännische Zwecke (LF BVT 9). Die Schülerinnen und Schüler wenden hier ihre zuvor erworbenen Kompetenzen an und vertiefen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit diesem für die Bergvermessungstechnikerin/den Bergvermessungstechniker wesentlichen Geoinformationssystem.

Die Schülerinnen und Schüler optimieren Planungs- und Umsetzungsprozesse, beurteilen und bewerten ihre Ergebnisse nach vorgegebenen Qualitätskriterien. Sie analysieren Probleme im Team, erkennen Lösungsansätze und berücksichtigen Kundenanforderungen.

Landmanagement in der Fachrichtung Vermessungstechnik

Gegenstand des Faches Landmanagement sind die öffentlichen Planungen (Stadt-, Regional- und Landesplanung sowie Raumordnung), die dazugehörige Bodenordnung sowie die Grundstücksbewertung.

Die Schülerinnen und Schüler lernen die verschiedenen Rechtsnormen und Verwaltungsvorschriften zu diesen Themen kennen. Sie analysieren, welche Inhalte in den einzelnen Plänen vorhanden sein müssen und beschreiben, wie die verschiedenen Pläne zustande kommen. Auf dieser Grundlage erstellen sie Beispiele für die einzelnen Pläne (LF VT 11).

Die Umsetzung der Planungen bedarf häufig einer staatlichen Bodenordnung. Die verschiedenen Verfahren hierzu werden im Lernfeld VT 12 behandelt, sodass die Schülerinnen und Schüler unmittelbar den Bezug zwischen der Planung und der Bodenordnung erfahren.

Planung und Bodenordnung haben direkte Auswirkungen auf die Grundstückswerte. Deshalb sind die Grundlagen der Wertermittlung Bestandteil des Lernfeldes VT 12 bzw. des Faches Landmanagement.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen zunehmend die Zusammenhänge der Bauleitplanung und deren Bedeutung in der kommunalen und regionalen Bodenordnung.

Für die Fachrichtung Vermessungstechnik ist ein fachrichtungsbezogener Unterricht nur im dritten Ausbildungsjahr vorgesehen und wird deshalb ausschließlich dort unterrichtet.

Bergtechnik in der Fachrichtung Bergvermessungstechnik

Das Fach Bergtechnik stellt den Schwerpunkt der Bergvermessungstechniker dar. Für die Fachrichtung Bergvermessungstechnik ist ein fachrichtungsbezogener Unterricht nur im dritten Ausbildungsjahr vorgesehen, deshalb wird dieses Fach auch nur im dritten Ausbildungsjahr unterrichtet. Zum Fach gehört das Lernfeld BVT 10, das mit dem Stundenumfang von 120 Stunden nochmals den Schwerpunktcharakter unterstreicht.

Lernfeldübersicht

1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1Lernfeld 2Lernfeld 3Lernfeld 4

40 Std.

Betriebe der Geoinformationstechnologie vorstellen

100 Std.

Geodaten unterscheiden und bewerten

80 Std.

Geodaten erfassen und bearbeiten

60 Std.

Geodaten in Geoinformationssystemen verwenden und präsentieren

Vorschläge zu Lernsituationen
2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 5Lernfeld 6Lernfeld 7Lernfeld 8

60 Std.

Referenzpunkte bestimmen

60 Std.

Objekte geometrisch erfassen und visualisieren

100 Std.

Geoinformationssysteme einrichten und nutzen

60 Std.

Bauabsteckungen durchführen

exemplarische Lernsituation 
3. Ausbildungsjahr in der Fachrichtung Vermessungstechnik (VT)
Lernfeld VT 9Lernfeld VT 10Lernfeld VT 11Lernfeld VT 12Lernfeld VT 13

40 Std.

Liegenschaftskataster und Grundbuch verwenden

60 Std.

Liegenschaftsvermessungen durchführen

60 Std.

Planungsunterlagen erstellen

40 Std.

Bodenordnungen bearbeiten und Wertermittlungen begleiten

80 Std.

Bau-, Bauwerks- und Industrievermessung durchführen

exemplarische Lernsituation  exemplarische Lernsituation 
3. Ausbildungsjahr in der Fachrichtung Bergvermessungstechnik (BVT)
Lernfeld BVT 9Lernfeld BVT 10Lernfeld BVT 11

100 Std.

Bergmännisches Risswerk anfertigen und nachtragen

120 Std.

Bergbauspezifische Vermessungen im Arbeitsablauf durchführen

60 Std.

Lagerstätten und Nebengesteine erfassen und darstellen

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