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Lernfelder und Bündelungsfächer

Beschreibung der Bündelungsfächer

Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- und Geschäftsprozesse in gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Die Lernfeldübersicht zeigt die Zuordnung der Lernfelder zu den Bündelungsfächern.

Planung von Fertigungsprozessen für Glasapparate

Das Fach Planung von Fertigungsprozessen für Glasapparate bündelt die Lernfelder zum Erwerb von Planungskompetenz und zur Vorbereitung von Fertigungsprozessen für Glasapparate unter Berücksichtigung der physikalischen Eigenschaften von Glas und Glaserzeugnissen.

Im ersten Ausbildungsjahr werden Kompetenzen vermittelt, welche die Schülerinnen und Schüler befähigen, ihre Arbeitsabläufe auftragsbezogen zu planen und ihren Arbeitsplatz einzurichten. Dies erfolgt über die recherchierten Informationen der Schülerinnen und Schüler zur Herstellung und zu den Eigenschaften von Glas und dessen Struktur im Vergleich zu kristallinen Stoffen. Sie erlangen Kenntnisse über die zu verarbeitenden Glasarten, ihrer Zusammensetzung, ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie über Bearbeitungsmöglichkeiten von Glas (LF 1).

Die Schülerinnen und Schüler lernen, Handskizzen von Glasapparaten auszuwerten und nach Kundenauftrag anzufertigen. Sie archivieren ihre Skizzen mithilfe manueller und digitaler Techniken. Auf Grundlage der Skizzen werden von den Schülerinnen und Schülern die benötigten Glasrohlinge sowie weitere Werk- und Hilfsstoffe ausgewählt und die betriebliche Verfügbarkeit der Arbeitsplätze, Materialien, Werkzeuge und Hilfsmittel geprüft. Die Schülerinnen und Schüler werden zudem in die Lage versetzt, auftragsbezogene Berechnungen durchzuführen (LF 2).

Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine Kompetenzerweiterung mit dem Schwerpunkt, eine fertigungsgerechte technische Zeichnung zu erstellen. Bei der Anfertigung wird die Plausibilität und Umsetzbarkeit in den Fokus genommen. Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen die Grundlagen der Darstellung von Glasapparaten, definieren Oberflächenbehandlungen und stellen individuelle Kundenforderungen normgerecht dar (LF 6).

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Kompetenz, Entstehung und Wirkungen von Spannungen im Glas zu erkennen, zu bewerten und zu minimieren. Dabei stehen Spannungsarten sowie deren Ursache im Mittelpunkt, um die Herstellung und Weiterverarbeitung von Glasrohlingen und –apparaten zu planen. Die Fertigungsprozessplanungen werden unter Berücksichtigung aller Vorschriften für Transport, Lagerung und Verarbeitung von Glasrohlingen und Glasapparaten und deren Darstellung nach gültiger Norm erstellt (LF 7).

Herstellung von Glasapparaten

Das Fach Herstellung von Glasapparaten bündelt alle Lernfelder, die sich auf die Herstellung von Glasapparaten beziehen. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Kompetenz, das Trennen und manuelle Umformen von Glasrohlingen sowie das maschinelle Umformen von Glasrohlingen und Halbzeugen bis hin zur Fertigung von komplexen Glasapparaturen und deren Funktion zu planen und durchzuführen.

Im ersten Ausbildungsjahr werden Kompetenzen vermittelt, welche die Schülerinnen und Schüler befähigen, auf der Grundlage physikalischer Gesetzmäßigkeiten Gläser zu trennen. Dazu werden geeignete Methoden ausgewählt und begründet. Durch die Beurteilung der getrennten Glasrohlinge erlangen die Schülerinnen und Schüler ebenfalls eine Kompetenzerweiterung im Bereich der Prozessoptimierung (LF 3).

Um Glas unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Ökologie manuell umzuformen, wird das Glas ausgewählt und sein temperaturabhängiges Verhalten beurteilt. Weiter werden mithilfe des Kundenauftrags die geforderten Dimensionen und Abmaße sowie die Qualität des Glases auf optische Anforderungen hin kontrolliert (LF 4).

Im zweiten Ausbildungsjahr findet eine Kompetenzerweiterung dergestalt statt, dass die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, den Umformprozess maschinell durchzuführen. Die Analyse der firmenspezifischen Instandhaltungspläne zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit der verwendeten Maschinen dient dabei ebenfalls als Grundlage (LF 5).

Im dritten Ausbildungsjahr wird die übergreifende Kompetenz entwickelt, Glasgeräte und komplexe Glasapparaturen entsprechend der Kundenauftragsanalyse herzustellen. Dabei werden sämtliche physikalische, thermische und chemische Eigenschaften von Glas sowie von Hilfsmitteln und Werkstoffen berücksichtigt. Die Schülerinnen und Schüler nutzen Arbeitsablaufpläne, durch welche die geforderte Funktion des Glasapparates oder der Glasapparatur erzielt wird (LF 11).

Be- und Weiterverarbeitung von Glasapparaten

Das Fach Be- und Weiterverarbeitung von Glasapparaten bündelt alle Lernfelder, die sich mit der Be- und Weiterverarbeitung von Glasrohlingen und Glasapparaten befassen.

Im zweiten Ausbildungsjahr werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, verschiedene Be- und Weiterverarbeitungsmethoden zu analysieren und anzuwenden. Dies umfasst das mechanische Bearbeiten von Glasapparaturen, wie Schleifen, Bohrschleifen und Polieren sowie die Berücksichtigung der mechanischen Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Belastungen an der Oberfläche und im Glas. Auf Grundlage eingehender Planung werden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, Verfahren, Materialien und Mengen sowie Hilfsstoffe auszuwählen. Weiter beurteilen sie Alternativen abhängig von Glassorte und Verwendung und führen Produktevaluationen durch (LF 8).

Im dritten Ausbildungsjahr werden das chemische Bearbeiten und Beschichten von Glasapparaturen und das Evakuieren und Füllen von Glasapparaturen gebündelt. Die chemischen Grundlagen werden explizit auf das Ätzen und Beschichten mit verschiedenen Ätz- und Beschichtungsmitteln von Glasapparaturen bezogen. Der Ätz- und Beschichtungsprozess wird unter Berücksichtigung der betrieblichen Gegebenheiten und der technischen Vorgaben geplant und das Ergebnis auf Haptik und Optik hin geprüft (LF 9). Zur Evakuierung und Füllung von Glasapparaturen erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz, unterschiedliche Füllmedien und ihre Eigenschaften und Wechselwirkungen zu beurteilen. Sie werden in die Lage versetzt, Berechnungen zu Füllvolumina und Mantelflächen durchzuführen (LF 10).

Lernfeldübersicht

1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1 Lernfeld 2 Lernfeld 3 Lernfeld 4

60 Std.

Arbeitsabläufe planen und vorbereiten

60 Std.

Skizzen auswerten und anfertigen

80 Std.

Glasrohlinge trennen

80 Std.

Glasrohlinge manuell umformen

2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 5 Lernfeld 6 Lernfeld 7 Lernfeld 8

80 Std.

Glasrohlinge und Glashalbzeuge maschinell umformen

60 Std.

Technische Zeichnungen erstellen

60 Std.

Spannungen bewerten und minimieren

80 Std.

Glaskörper mechanisch bearbeiten

exemplarische Lernsituation

3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 9 Lernfeld 10 Lernfeld 11

80 Std.

Glasoberflächen chemisch bearbeiten und beschichten

80 Std.

Glasgeräte evakuieren und befüllen

120 Std.

Glasgeräte und -apparaturen herstellen

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