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Lernfelder und Bündelungsfächer
Fachrichtung Systemintegration

Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen in der Fachrichtung Systemintegration haben ihren Schwerpunkt bei der Planung, Installation, Konfiguration, Inbetriebnahme und Verwaltung vernetzter Systeme. Dabei werden diese Systeme unter Berücksichtigung der Informationssicherheit entwickelt, modifiziert und betrieben, Dienste implementiert sowie Störungen eingegrenzt und behoben.

Beschreibung der Bündelungsfächer

Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- und Geschäftsprozesse in gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Die Lernfeldübersicht zeigt die Zuordnung der Lernfelder zu den Bündelungsfächern.

Gestaltung von IT-Dienstleistungen

Das Bündelungsfach Gestaltung von IT-Dienstleistungen schafft eine Orientierung über die Arbeits- und Geschäftsprozesse bei der Gestaltung und Durchführung von Dienstleistungen in den unterschiedlichen Geschäftsfeldern der Informationstechnik. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zunächst einen breiten Überblick über die allgemeinen Geschäftsbereiche von Dienstleistungen in der digitalen Welt als Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker. Gegen Ende der Ausbildung erfolgt eine Spezialisierung gemäß der eigenen Fachrichtung.

Im ersten Ausbildungsjahr entwickeln die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, ihr Unternehmen adressatengerecht zu präsentieren und die eigene Rolle im Betrieb eigenverantwortlich wahrzunehmen und mitzugestalten. Dazu analysieren sie die Marktstruktur in ihrer Branche und ordnen das Unternehmen mit seinen Markt- und Kundenbeziehungen ein. Sie beschreiben die Wertschöpfungskette und reflektieren die eigene Rolle und das eigene Handeln im Betrieb (LF 1).

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Kompetenz Dienstleistungen gemäß eines Kundenwunsches anzubieten. Dazu nehmen sie Kundenwünsche von internen und externen Kundinnen und Kunden entgegen und ermitteln die sich daraus ergebenden Anforderungen. Sie berücksichtigen dabei die Einhaltung von Normen und Vorschriften. Sie vergleichen Produkte anhand von Datenblättern, entwickeln eine Lösung und geben unter Berücksichtigung von Zuschlagssätzen ein Angebot für die Kundin oder den Kunden ab. Sie schließen einen Vertrag ab, organisieren den Prozess der Dienstleistung und bewerten die Durchführung des Kundenauftrags unter Berücksichtigung der Kundenzufriedenheit und des eigenen Vorgehens (LF 2).

Im zweiten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz Dienstleistungen für interne und externe Kundinnen und Kunden anzubieten, indem sie Serviceanfragen bearbeiten. Dazu nehmen sie Serviceanfragen entgegen, analysieren diese und prüfen deren vertragliche Grundlagen. Sie dokumentieren den Status der Anfragen in einem Service-Management-System und ermitteln Lösungsmöglichkeiten im Rahmen des Support-Levels. Dabei kommunizieren sie mit den Prozessbeteiligten situationsgerecht. Sie reflektieren den Prozess und ihr Verhalten in Gesprächssituationen und schlagen Maßnahmen zur Qualitätssteigerung vor (LF 6).

Die Schülerinnen und Schüler erweitern im dritten Ausbildungsjahr ihre Kompetenz eine IT-Dienstleistung zu gestalten, indem sie einen Kundenauftrag vollständig durchführen und bewerten. In Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden werden dazu Projektziele, Anforderungen, gewünschte Ergebnisse, Schulungsbedarfe und Rahmenbedingungen ermittelt. Sie kalkulieren und planen ein Projekt mit den dazugehörigen personellen und technischen Ressourcen. Sie entwickeln Lösungsvarianten, vergleichen diese anhand festgelegter Kriterien und wählen gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden die beste Lösung aus. Für den vereinbarten Auftrag erstellen sie ein Dokument über die zu erbringenden Leistungen und ein Angebot. Sie implementieren die gewünschte Lösung, übergeben das Produkt mit zugehöriger Dokumentation und führen eine Schulung durch. Sie reflektieren das Projekt bezüglich Wirtschaftlichkeit, Skalierbarkeit und Verlässlichkeit sowie die Projektdurchführung unter Berücksichtigung der kritisch-konstruktiven Kundenrückmeldungen (LF 12).

Entwicklung vernetzter Prozesse

Das Bündelungsfach Entwicklung vernetzter Prozesse umfasst curricular aufbauende Lerninhalte von der Analyse bestehender vernetzter Prozesse und Netzwerke über die soft- und hardwareseitige Erweiterung bestehender Systeme bis hin zur Entwicklung neuer vernetzter Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Prozesse, Applikationen oder einer Infrastruktur, je nach Fachrichtung.

Im ersten Ausbildungsjahr entwickeln die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz eine Netzwerkinfrastruktur im Kundenauftrag zu analysieren und Clients zu integrieren. Dazu erfassen sie die Anforderungen an die Integration von Clients in eine bestehende Netzwerkinfrastruktur, leiten Leistungskriterien ab, wählen anhand der Kriterien Komponenten aus und planen deren Integration. Sie konfigurieren Clients und binden diese in das Netzwerk ein. Sie prüfen systematisch die Funktion, protokollieren das Ergebnis und reflektieren den Arbeitsprozess (LF 3).

Im zweiten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz Prozesse digital zu vernetzen, indem sie die physische Welt und IT-Systeme funktional zu einem cyber-physischen System zusammenführen. Dazu analysieren sie im Kundenauftrag ein cyber-physisches System, um eine Ergänzung und Inbetriebnahme weiterer Komponenten zu realisieren. Sie betrachten Energie-, Stoff- und Informationsflüsse des Prozesses und planen die Umsetzung des Kundenwunsches, führen Komponenten mit dem cyber-physischen System funktional zusammen und achten dabei im Besonderen auf Betriebs- und Datensicherheit des erweiterten digital vernetzten Prozesses (LF 7). Weiterhin steigern sie ihre Kompetenz, Netzwerke und Dienste zu planen, zu konfigurieren und zu erweitern. Dazu informieren sie sich als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter eines Unternehmens im Kundenauftrag über Eigenschaften, Funktionen und Leistungsmerkmale von Netzwerkkomponenten und Diensten, auch unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Merkmale. Sie planen Dienste, Netzwerke und deren Infrastruktur und vergleichen Konzepte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit sowie technischer und wirtschaftlicher Eignung. Sie installieren, konfigurieren und dokumentieren diese digitale Vernetzung und gewährleisten die Einhaltung von Standards (LF 9).

Im dritten und letzten Ausbildungsjahr vertiefen die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen in der eigenen Fachrichtung in Bezug auf die Entwicklung vernetzter Prozesse, indem sie im Kundenauftrag eine Entwicklung des sie betreffenden Teilbereiches der Vernetzung vollständig durchführen. In Zusammenarbeit mit der Kundin oder dem Kunden werden dazu Projektziele, Anforderungen, gewünschte Ergebnisse und Rahmenbedingungen ermittelt. Sie kalkulieren und planen ein Projekt, entwickeln Lösungsvarianten, vergleichen diese anhand festgelegter Kriterien und wählen mit der Kundin oder dem Kunden die beste Lösung aus. Sie implementieren die gewünschte Lösung und übergeben das Produkt. Dabei werden in der Anwendungsentwicklung Benutzeroberflächen für softwarebasierte Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse gestaltet und entwickelt (LF 10a), während die Systemintegration Serverdienste bereitstellt, administriert und überwacht (LF 10b). Bei der Daten- und Prozessanalyse werden neue digitale Geschäftsmodelle (LF 11c) und bei der Digitalen Vernetzung neue cyber-physische Systeme (LF 10d) entwickelt .

Softwaretechnologie und Datenmanagement

Das Bündelungsfach Softwaretechnologie und Datenmanagement befasst sich mit dem Kompetenzerwerb rund um das Arbeiten mit Daten. Dabei stehen das Bereitstellen von Daten, der Datenschutz und die Datensicherheit, die Manipulation von Daten mittels Algorithmen und die Aufbereitung von Daten für Visualisierungen von Prozessen und Informationen im Mittelpunkt. Der Kompetenzerwerb wird während der Ausbildung aufbauend auf basalen, allgemein beständigen Kompetenzen in den ersten beiden Ausbildungsjahren bis zu den Spezialisierungen der Fachrichtungen im letzten Ausbildungsjahr erweitert.

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen im Bereich von Datenschutz Datensicherheit, indem sie zunächst eine Schutzbedarfsanalyse durchführen und die Informationssicherheit eines Arbeitsbereiches auf Grundschutzniveau ermitteln. Dazu planen sie eine Schutzbedarfsanalyse, führen diese durch und bewerten die Ergebnisse. Sie vergleichen die Ergebnisse mit gegeben Sicherheitsrichtlinien, empfehlen Maßnahmen und übernehmen Verantwortung im IT-Sicherheitsprozess (LF 4). Sie erwerben weiterhin Kompetenzen im Datenmanagement und in der Softwaretechnologie. Sie passen Software an, verwalten Daten und bilden Informationen mittels dieser Daten ab. Dazu wenden sie Instrumente der Datenanalyse an und berücksichtigen Datenformate sowie Speicherlösungen. Sie planen die Anpassung einer Anwendung, implementieren diese auch im Team und erstellen eine Softwaredokumentation. Sie testen die Funktion der Anwendung und evaluieren den Prozess der Softwareentwicklung (LF 5).

Während des zweiten Ausbildungsjahres erweitern die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen im Bereich der Softwaretechnologie und des Datenmanagements, indem sie Daten aus dezentralen Quellen zusammenführen, aufbereiten und zur Verfügung stellen. Dazu analysieren sie unterschiedliche Datenquellen und wählen für einen Kundenauftrag eine geeignete aus, entwickeln Konzepte zur Bereitstellung der Daten und implementieren diese in Entwicklungsumgebungen. Sie übergeben die implementierte Lösung mit Dokumentation an die Kundin bzw. den Kunden und reflektieren die Eignung eingesetzter Entwicklungswerkzeuge und -methoden (LF 8).

Im dritten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in der Softwaretechnologie und im Datenmanagement in Bezug auf ihre Fachrichtung dadurch, dass sie im Kundenauftrag Projekte der sie betreffenden Teilbereiche in diesen Arbeitsbereichen durchführen. In der Fachrichtung Anwendungsentwicklung erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen, indem sie modulare Komponenten zur informationstechnischen Verarbeitung von Arbeitsabläufen und Geschäftsprozessen entwickeln und deren Qualität sichern (LF 11a). Der Fokus liegt hier im Bereich der Softwaretechnologie. Genau wie im Fachbereich Daten- und Prozessanalyse findet hier die Kompetenzerweiterung dadurch statt, maschinelles Lernen zur Problemlösung anzuwenden und den Lernfortschritt des Entscheidungssystems zu begleiten (LF 10c). Die Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker in den Fachrichtungen Systemintegration und Digitale Vernetzung vertiefen ihre Kompetenzen mit dem Fokus auf dem Datenmanagement, indem sie mithilfe einer Risikoanalyse den Schutzbedarf eines vernetzten Systems ermitteln sowie Schutzmaßnahmen planen, umsetzen und dokumentieren (LF 11b, d).

Lernfeldübersicht

1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1 Lernfeld 2 Lernfeld 3 Lernfeld 4 Lernfeld 5

40 Std.

Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb beschreiben

80 Std.

Arbeitsplätze nach Kundenwunsch ausstatten

80 Std.

Clients in Netzwerke einbinden

40 Std.

Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen

80 Std.

Software zur Verwaltung von Daten anpassen

exemplarische Lernsituationen

Abfolge der Lernsituationen

exemplarische Lernsituationen

exemplarische Lernsituation

2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 6 Lernfeld 7 Lernfeld 8 Lernfeld 9

40 Std.

Serviceanfragen bearbeiten

80 Std.

Cyber-physische Systeme ergänzen

80 Std.

Daten systemübergreifend bereitstellen

80 Std.

Netzwerke und Dienste bereitstellen

exemplarische Lernsituationen

exemplarische Lernsituationen

exemplarische Lernsituationen

3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 10b Lernfeld 11b Lernfeld 12b

80 Std.

Serverdienste bereitstellen und Administrationsaufgaben automatisieren

80 Std.

Betrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten

120 Std.

Kundenspezifische Systemintegration durchführen

exemplarische Lernsituation

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